Könntest Du abends Bäume ausreissen, kommst aber morgens nicht aus dem Bett, willst stattdessen lieber die Decke über den Kopf ziehen und weiterschlafen willst?
2017 ging es mir monatelang so, abends war alles gut – oder zumindest halbwegs ok – und morgens hing meine Stimmung nahezu täglich im Keller und ich kam nur mir größter Mühe aus dem Bett.
Egal, wie viel ich geschlafen hatte, ich fühlte mich immer nur schwer, unmotiviert und schlapp. Und auch wenn ich kein ausgesprochener Morgenmensch bin, dieser Zustand war kaum erträglich. Ein paar Stunden später war meine Welt dann wieder relativ in Ordnung, und ich konnte beim besten Willen nicht erklären, warum es mir eben noch so dreckig ging.
Mittlerweile fühle ich mich wieder viel besser, ich wache oft noch vor meinem Wecker auf, gut gelaunt und mit Motivation und Energie, den Tag in Angriff zu nehmen.
Vielen Menschen geht es so, und die meisten wissen nicht, dass dieser Zustand einen Namen hat: Morgendepression oder Morgentief.
Hier sind meine Tipps zum Besiegen des Morgentiefs:
Morgendepression betrifft ziemlich viele Menschen, und hat nichts mit Müdigkeit zu tun – du kannst genug geschlafen haben, ausgeruht sein, aber dann einfach nicht aus dem Bett wollen und tausend Gründe finden warum du noch unbedingt liegen bleiben musst.
Ein, zwei Stunden später ist der Spuk wieder vorbei, und diese ganzen Gründe scheinen auf einmal komplett absurd und du hast keine Ahnung woher das eigentlich kam.
Im Laufe des Tages geht es dir dann auch wieder wunderbar, und abends bist du wieder voller Tatendrang, schreibst Listen, denkst dir morgen wird alles anders – bist du am nächsten Morgen aufwachst und das Ganze von vorne los geht.
Ich habe das immer wieder gehabt und zu recherchieren begonnen, woher dieses Phänomen kommt – mit dem Schluss, dass ich wohl zumindest eine milde Morgendepression habe.
Bei extremeren Fällen kann es gut sein, dass Ärzte Medikamente (Antidepressiva) und Therapie empfehlen werden, beides Maßnahmen die dir helfen können – die Medikamente alleine aber höchstwahrscheinlich nur temporär. Antidepressiva können zum Beispiel deinen Serotoninhaushalt in Balance bringen, lehren dich aber nicht, was du tun kannst, um so gut wie möglich ausgeglichen zu bleiben – dafür sind Therapie und gesunde Routinen da, und welche da bei mir geholfen haben, will ich mit dir teilen.
(Anmerkung: dies sind alles auf meine Erfahrung basierende Empfehlungen. Falls du dir extrem schwer tust, schau in einer Arztpraxis deines Vertrauens vorbei und suche dir professionelle Hilfe – und wenn du momentan Medikamente nimmst oder zur Therapie gehst, besprich dich mit deinem/r Arzt/Ärztin bevor du diesbezüglich etwas veränderst.)
4 Gründe für Morgendepression:
1. Niedriger Blutzucker und die Stimmung ist im Keller
Ein niedriger Blutzuckerspiegel könnte deine Stimmung morgens beeinflussen – dies kommt daher, dass wir während wir schlafen nichts essen, unsere Körper aber weiter arbeiten und dadurch Zucker verbraucht. Du kennst das vielleicht, wenn du unter Tags zu lange nichts gegessen hast und “hangry” wirst – hungrig und grummelig – und sich dieses Gefühl legt, sobald du etwas zu dir genommen hast.
Falls dies bei dir vorkommt, kannst du es verhindern indem du vor dem Schlafen gehen eine Kleinigkeit isst – und zwar am besten etwas mit viel Protein: ein paar Nüsse, ein halber Proteinriegel oder Chiapudding reichen hier völlig, denn eine größere Mahlzeit würde deine Verdauung über Nacht auf Trab halten und so deine Schlafqualität vermindern was wiederum ein weiterer Grund dafür sein könnte warum du morgens nicht gut drauf bist.
2. (Zuviel) Alkohol und andere Zucker
Insgesamt kann Ernährung sowieso einen unglaublichen Effekt auf deinen Gemütszustand haben. Die Liste an Dingen die uns diesbezüglich gut tut ist lang – hier gibt’s dazu ein Video, weiters habe ich persönlich sehr gute Erfahrungen mit CBD Öl gemacht (10%, 2 Tropfen morgens und abends).
Was uns nicht gut tun, lässt sich hingegen schnell zusammen fassen: Alkohol, weisser Zucker, einfache Kohlehydrate, also weisses Brot, weisses Mehl etc., da so unser Blutzuckerspiegel am leichtesten aus dem Gleichgewicht kommt. Vor allem Alkohol ist purer Zucker – ausserdem schläft man nach Alkoholkonsum weniger gut wenngleich es einem erst nicht so vorkommen mag weil man vielleicht schneller einschläft. Aber spätestens beim Aufwachen sieht die Sache meist anders aus, und wir fühlen uns alles andere als frisch. Falls du also gerne Alkohol trinkst, lege mal ein paar abstinente Tage ein, oder reduziere deinen Konsum zumindest – oder probiere eine Tasse entspannenden Tee.
Mir ist ausserdem aufgefallen, dass ich auf verschiedene Alkohole unterschiedlich reagiere. Bei Rotwein bin ich zum Beispiel am “Tag danach” wesentlich schlechter drauf als bei Weisswein.
3. Du schläfst genug, aber nicht gut genug
Wer ist morgens gut auflegt, der davor nicht gut geschlafen hat? Richtig, so gut wie niemand. Wir verbringen etwa 1/3 unserer Zeit (Durchschnitt 6-8 Stunden pro 24) im Bett und dementsprechend ist es absolut wichtig, dass wir gute Kissen, Decken, Matratzen und Bezüge verwenden, soweit möglich aus Naturfasern wie Bambus, Hanf oder Baumwolle.
Liegst du in deinem Bett wirklich gut, ist dein Polster der Richtige für dich? Vielleicht kannst du mal ohne Polster schlafen, das macht bei mir einen großen Unterschied.
Ausserdem verwende ich gerne ätherische Öle – ein paar Tropfen Lavendel auf der Matratze verteilt wirken angenehm beruhigend (und halten ausserdem Motten, Mücken und andere Insekten fern).
Weiters ist es wichtig, dass in deinem Schlafzimmer die Lichtverhältnisse stimmen: während du schläfst, sollte es richtig dunkel sein – morgens hingegen hilft es mir persönlich sehr, wenn Licht ins Zimmer kommt. Im Sommer ist das recht einfach, aber über den Winter hinweg (oder wenn ich in einer Wohnung mit wenig Lichteinfall gewohnt habe), helfen Zeitschalter und Licht-Wecker oder Tageslichtlampen mit Weckfunktion. Du kannst diese im Baumarkt, Elektrofachhandel oder online kaufen.
Schliesslich kannst du deine Gehirnwellen auch noch mit Meditation, Musik, binauralen Beats oder White Noise, oder einer angenehmen Erzählstimme in die Schlafphase bringen – suche einfach Begriffen wie “Einschlafmusik, binaural beats for sleeping, white noise for sleeping) oder lade dir eine App runter. Hier gibt es zum Beispiel Noizio, White Noise oder den Einschlafen Podcast.
4. Unzufriedenheit mit dem Leben
Der nächste Punkt hat nicht mit körperlichen Dingen zu tun, sondern mit Aspekten in deinem Leben mit denen du unzufrieden bist. Das muss nicht unbedingt eine große Sache sein – aber gleich nach dem Aufwachen sind wir noch so schlaftrunken, unser Hirn wacht gerade erst auf und kommt von der angenehmen Traumphase zurück in die “harte Realität”, ist schnell überwältigt und weiss gar nicht wo es anfangen soll. Klar, manchmal hat man eine ganze Liste die man nicht mag, aber manchmal sind es rational gesehen, eigentlich nur Kleinigkeiten.
Was mir hier sehr gut hilft ist etwas zu tun auf das ich mich freue – da weiss ich, dass ich das gerne mag und dass mich das froh macht und aufmuntert, sei es meine Lieblingsmusik, etwas zu Lesen oder ein lustiges Video auf Youtube. Der allerbeste Tipp von mir persönlich ist allerdings einer der soweit ich sehen konnte nie empfohlen wird, nämlich: einen Orgasmus zu haben. Den wem geht es danach nicht gut? Egal ob mit Partner oder mit dir selbst – sei lieb zu dir, streck dich, und dann … beschäftige dich ein bisschen mit dir selbst. Danach ist man ausgesprochen entspannt, Hormone werden freigesetzt, man ist gut drauf – und dann kann der Tag beginnen!
Ich hoffe diese Tipps haben dich inspiriert und dir weitergeholfen – wenn du noch zusätzlich etwas hast, das dir gut tut freue ich mich über ein Kommentar, denn wer weiss wen du damit inspirierst.
Ressourcen:
Zeitschalter – https://amzn.to/2Yr4eWZ (Partnerlink)
Lichtwecker – https://amzn.to/2VbWtlx (Partnerlink)
Noizio App – https://noiz.io/
Einschlafen Podcast – https://einschlafen-podcast.de/einschlafen-podcast-app/
White Noise App – https://apps.apple.com/de/app/white-noise/id289894882
Nahrungsergänzung CBD: https://www.rohtopia.com/CBD (Partnerlink)