Beim Thema Saft oder Smoothie spalten sich die Geister – die einen sind strikt für frische Säfte und bezeichnen Smoothies als Modeerscheinung, die anderen lieben nichts mehr als einen cremigen Smoothie und halten wenig von Säften.
Für viele ist der einzige Unterschied zwischen Smoothie und Saft dass ein Smoothie cremig ist und ein Saft dünnflüssig, und ob es sonst noch Vor- oder Nachteile bei Säften bzw Smoothies gibt scheint oft unklar.
Sowohl frische Säfte als auch Smoothies haben ihren Platz in einer vielfältigen, guten Ernährung und sind jeweils in ihrer Art von Vorteil.
Smoothies bieten Ballaststoffe, dies verlangsamt die Abgabe von Zucker ins Blut, dadurch hast Du von einem Smoothie gleichmäßigere Energie. Ausserdem können Smoothies Protein und “gutes” Fett – zb Avocado – beinhalten, halten lange satt und können je nach Zutaten auch als ausgesprochen leckeres Dessert herhalten.
Säfte hingegen geben schnelle Energie und da sie faserfrei schneller und leichter verdaut werden können. Das kommt Sportlern zugute, aber auch Menschen mit Verdauungsproblemen, Reizdarm, Crohns oder IBS oder während einer Saftkur.
Du willst mehr? Hier gibt’s Rezepte für Smoothies und Rezepte für Säfte für Dich!
Was geschieht genau beim Entsaften und Mixen?
MIXEN
Wenn Du einen Smoothie zubereitest, füllst Du Deinen Mixer mit allen möglichen frischen oder gefrorenen Früchten, Blattgemüsen und Flüssigkeit – Wasser, Kokoswasser, Saft oder auch Nussmilch. Mit Kakao, Mesquite, Zimt, Moringa und anderen Superfoods und Gewürzen kannst Du Deinem Smoothie dann noch ganz besonders machen.
In einem Smoothie konsumierst Du Deine Zutaten komplett, inklusive Haut und aller Faserstoffe und nährst Deinen Körper dadurch mit sämtlichen enthaltenen Nährstoffen während die Fasern der Zutaten – die Ballaststoffe.
Diese sind gut für sind Verdauung und helfen, den Blutzucker stabil zu halten und sogar bei der Vorbeugung von Krebs helfen können.
ENTSAFTEN
Beim Entsaften gibt es 2 Methoden:
1. Saftpressen – langsame Entsafter (Foto: weisses Gerät). Diese Geräte gelten als hochwertiger da sie die Zutaten sanfter behandeln und dabei nicht erhitzen was in einem Nährstoffverlust resultieren kann. Saftpressen tun genau das was ihr Name verspricht, der Flüssigkeitsgehalt in Obst und Gemüse wird im wahrsten Sinne des Wortes herauspresst, und übrig bleiben unlösliche Faserstoffe – Ballaststoffe.
Ein zweiter Vorteil der langsamen Entsafter ist dass man damit auch Nussbutter und Eiscreme herstellen kann.
Nachteile – Preis, etwas mehr Zeitaufwand beim Entsaften.
2. Zentrifugal Entsafter (Foto: Edelstahlgerät). Diese Entsafter raspeln Zutaten und schleudern sie sodass sich ihr Flüssigkeitsgehalt (also ihr Saft) von den unlöslichen Faserstoffen trennt.
Vorteil: preislich günstiger, etwas schneller in der Verwendung.
Nachteil: erhitzt beim Schleudern eventuell und zerstört dadurch Nährstoffe. Ausserdem weniger effektiv beim Entsaften von Kräutern und Blattgemüsen.
Entsaften trennt also die unlöslichen Faserstoffe vom Rest. Dadurch kann Dein Körper die Mikronährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe der Saftzutaten leichter absorbieren und bekommt einen direkten Nährstoff- und Energieschub.
Entsaften ist besonders von Vorteil wenn Du Deinem Körper einen echten Vitaminschub geben willst, wenn Du zb krank bist. Da willst Du Deine Verdauung nicht zu sehr aktivieren bzw belasten damit Dein Körper sich voll und ganz aufs Heilen konzentrieren kann. Bei der Gerson Therapie (www.gerson.org) werden zum Beispiel nur frische Säfte eingesetzt. Und die Mengen an Gemüse, Blattgemüse und Obst die Du in Saftform zu Dir nehmen kannst, ist wesentlich höher als wenn Du alles im Ganzen essen würdest.
Nimm diese Saft-Rezepte als Beispiel:
1 große Gurke
8 Stängel Sellerie
1 Apfel
5 Blatt Krauskohl
1/2 Bund Petersilie
2cm Ingwer
ODER:
8 Karotten
1 Salatkopf
8 Stängel Sellerie
1/2 Bund Krauskohl
Ganz schön viel oder? Würdest Du das alles essen, hättest Du eine ganze Zeit lang zu tun. Den Saft hingegen wirst Du im Handumdrehen ausgetrunken haben. Als Smoothie, gemixt mit 1/2-1 Tasse Wasser, brauchst Du schon etwas länger um das alles zu verputzen.
Säfte und Smoothies sind also keine Durstlöscher, sondern Mahlzeiten und sollten Schluck für Schluck, langsam genossen werden anstatt in einen Zug ausgetrunken zu werden. Wenn Dir das schwer fällt, kannst Du Deinen Smoothie oder Saft auch löffeln.
Ja aber ohne Ballaststoffe sind Säfte doch gar nicht gut für den Blutzucker!
Wenn Du pure Fruchtsäfte trinkst, hat dieser Punkt tatsächlich Gewicht – zum richtigen Zeitpunkt in einem Radrennen eingesetzt ist so ein Zuckerkick ja etwas Gutes, aber ansonsten ist gleichmäßige Energie und Balance vorzuziehen. Dies erreichst Du indem Du eher Gemüsesäfte und grüne Säfte (wie die 2 Rezepte oberhalb) zubereitest, und diese dann langsam trinkst. Äpfel, Karotten, Rote Rüben, Birnen oder Trauben sind eher zum Süssen Deines Saftes während Stangensellerie, Gurken, anderes Gemüse oder auch Zitronen den Hauptteil Deines Rezeptes ausmachen sollten.
Solltest Du Diabetes haben oder einen unausgeglichenen Blutzucker haben, fang besser erst mit Smoothies and bevor Du viel entsaftest und konsultiere eventuell auch den Arzt oder Naturheilpraktiker Deines Vertrauens.
Mixer oder Entsafter – was soll ich zuerst kaufen?
Wenn es eine Preisfrage ist, ob Du Dir erst einen Entsafter oder einen Mixer zulegst, würde ich einen Mixer empfehlen. Er ist vielseitiger, kann ausser Smoothies machen auch Keksteig zubereiten, Dips und Salsas, oder Nüsse, Gemüse und Obst häckseln; Du kannst mit einem Mixer sogar Säfte zubereiten.
Mixer gibt es viele, hier findest Du heraus, welcher Mixer für Dich am besten ist und hier ist ein Vergleich verschiedener Mixermarken.
Wenn Du regelmäßig unter Zeitdruck stehst, ist ein Mixer auch die bessere Wahl da er unglaublich leicht zu reinigen ist da Du einfach den Behälter ausspülst. Bei Entsaftern gibt es einige Geräte die zum Reinigen komplett auseinander genommen werden müssen – allerdings kommt es da auch einfach auf die Übung und Gewohnheit an. Wenn Du eine Woche jeden Tag Saft machst, wirst Du am Ende der Woche die halbe Zeit brauchen und sogar schon alles abgespült haben.
Wenn Du die Wahl hast, dann mach das was Du lieber tust und wisse das Du Dir so oder so Gutes tust. Manche Menschen entsaften eben gerne, andere lieben einfach ihren Mixer.