Wie geht vegan & Rohkost in der Schwangerschaft?
Die Schweizer Ernährungstherapeutin Rahel ist mit ihrem ersten Kind im 8. Monat schwanger und ernährt sich vegan – und da grösstenteils von Rohkost.
Hier erzählt sie, wie es ihr damit bisher ergangen ist.
Ein herzliches Hallo euch allen!
Mit diesem Artikel möchte ich mit euch meine Erfahrung mit der veganen und grösstenteils rohen Ernährung während der Schwangerschaft teilen.
Ich bin im 8 Monat und es ist meine erste Schwangerschaft. Daher muss ich sagen, dass ich natürlich nicht allzu viel Erfahrung habe.
Doch ich kann euch eins mit Sicherheit sagen, es ist das schönste Wunder welches eine Frau erleben darf!
Ich lebe seit 2010 Vegan und bin durch diese Ernährung, völlig unbewusst, immer mehr zur Rohkost gekommen. Und so bin ich seit einiger Zeit bei einem Rohkost Anteil von 80%.
Frische, ökologische und möglichst unverarbeitete/unverpackte Produkte zu verwenden liegt mir sehr am Herzen.
Vegan in der Schwangerschaft – ist das nicht unverantwortlich und naiv?
Wie geht das in der Schwangerschaft? Vegan und dann noch so viel roh? Ist das nicht unverantwortlich und naiv? Schade ich damit nicht meinem Baby und mir selbst?
So viele Fragen die auf einmal auftauchen, so viele Fragen die ich mir selbst auch gestellt hab, als ich erfahren hab, dass ich schwanger bin.
Und doch! Mein Körper und mein Herz haben mir dieses Gefühl von Sicherheit und Vertrauen gegeben, dass es genau das Richtige ist. Ich war und bin mir absolut sicher, dass mein Körper sich bei mir gemeldet hätte, wenn er etwas nicht Veganes gebraucht hätte. Doch das war nie der Fall.
Warum ich meinem Körper + Instinkt vertraue:
Weshalb ich da so sicher bin, hat auch einige Gründe und zwar folgende:
1- Ich habe bis jetzt eine absolut schöne, beschwerdefreie und komplikationslose Schwangerschaft.
2- Ich hatte nie Übelkeit, Aufstossen oder sogar Erbrechen.
3- Keine Ödeme (Wasseransammlung in den Beinen).
4- Keine Fressattacken oder ungesunde, komische Gelüste. Meine grössten Gelüste waren Wassermelonen und Kokosnüsse!!!
5- Ich war und bin immer noch voller Energie und Vitalität.
Anfänger Glück?!
Wie man so schön sagt…Weiss ich nicht! Ich danke meinem Körper jeden Tag für diese schöne Erfahrung und kann es oft selbst kaum glauben.
Ein paar Schwangerschaftsanzeichen hatte auch ich, doch diese sind meiner Meinung nach nicht auf die Ernährung zurückzuführen:
1- Ich war in den ersten 4 Monaten extrem geruchsempfindlich. Den Geruch von Fleisch, frittiertem und Backwaren konnte ich nicht haben.
2- Die Brüste waren sehr empfindlich.
3- Ich hab geschlossene Räume mit stickiger Luft noch viel weniger als sonst vertragen. Und in diesen Situationen sind auch Schwindel aufgetaucht.
Worauf habe ich bei meiner Ernährung während der Schwangerschaft besonders geachtet?
Wie hab ich mich nun vegan und roh ernährt in den letzten 8 Monaten? Besonders viel habe ich im Vergleich zu vor der Schwangerschaft eigentlich gar nicht verändert. Ob das nun naiv und unverantwortlich ist, weiss ich nicht, doch ich hab ganz einfach auf meinen Körper gehört. Und das halte ich für einen der wichtigsten Aspekte einer gesunden Ernährung. Egal in welche Richtung diese geht oder in welcher Lebenssituation du dich gerade befindest, höre auf Deinen Körper und Dein Herz.
Was esse ich nun während der Schwangerschaft?
– Täglich grüne Säfte und Smoothies.
– Viel Wasser getrunken auch mal etwas Tee.
– Frische, reife, biologische Gemüse und Früchte.
– Grüne Salate und Sprossen (die meisten selbst gemacht).
– Was ich gekocht habe sind Kartoffeln, Quinoa, Brokkoli und Blumenkohl.
– Datteln, Bananen und Haferflocken habe ich ziemlich stark erhöht.
– Samen und Nüsse je nach dem auf was mein Körper gerade Lust hatte.
– Ein paar Superfoods wie: Spirulina (täglich), Hanfprotein (nicht täglich), Weizengras, Chiasamen.
– Wie auch vor der Schwangerschaft keine glutenhaltige Produkte und Pasta. Wenn Pasta dann Quinoa-Pasta oder die asiatischen Mung-Nudeln.
Das einzige was ich sagen muss – und das werden vielleicht viele Veganer und Rohköstler nicht gerne hören – ist, dass ich mich entschieden habe das Vitamin B12 in Form von Spray zu mir zunehmen. Denn da war ich definitiv zu unsicher und wollte mir diese emotionale Angst oder Unsicherheit nicht antun. Denn jedes Gefühl, ob positiv oder negativ, hat seine Auswirkung auf den Körper. Während meiner Schwangerschaft habe ich dies stärker denn je gespürt. Diese unglaubliche Verbundenheit von Körper und Seele beeindruckt mich tief. Diese unglaubliche Reaktion des Körpers auf einen negativen Gedanken, Ärger oder unbewusste Angst ist mehr als nur ein Gerede.
Ihr lieben! Somit möchte ich diesen Artikel schliessen und hoffe natürlich, dass ich den werdenden Mamis oder auch sonst allen Frauen Mut und Vertrauen schenken konnte.
Hört auf euren Körper und euer Herz, nichts und niemand sagt euch so deutlich was ihr gerade benötigt.
Anmerkung: Der kleine Giovanni ist am 12. Maiv auf die Welt gekommen und wir haben seitdem einfach nur unser Glück genossen.
Rahel Suppiger ist werdende Mami, eine riesengrosse Träumerin und auf der Reise zu ihrem Selbst. Sie liebt die Natur, die Sonne und das Meer! Seit 2010 lebt sie vegan und ist dadurch immer näher an die Rohkost gekommen, was ihr gesundheitlich enorm viele Vorteile gebracht hat. 2015 hat sie die Ausbildung zu Ernährungstherapeutin abgeschlossen und lebt somit einen ihrer Träume und ihre Leidenschaft aus. Ganzheitliche Gesundheit interessiert sie schon seit langer Zeit, da sie durch viele eigene Erfahrungen das unglaubliche Zusammenspiel von Körper und Seele spüren und erfahren durfte.