Eine Darmentleerung zu Beginn einer Saftwoche entleert Dich sodass Dein Körper gleich mit tiefer gehenden “Aufräumarbeiten” beginnen kann, und reduziert außerdem Dein Hungergefühl (das ist bitte keine Technik, um permanent weniger Hunger zu haben und so abzunehmen!).
Während der Saftwoche wirkt so eine Entleerung auch unterstützend, vor allem wenn Du eine sehr reduzierte Fastenkur machst, also mit nur wenig Saft oder überhaupt nur Wasser und Tee. Dein Körper fährt den Stoffwechsel herunter, und damit auch die Verdauung. Damit dann nichts im Darm liegenbleibt was eigentlich endlich raus soll, werden diese Salze bzw. Einläufe empfohlen.
Wenn Du so wie ich 4L Saft pro Tag zu Dir nimmst, oder 3L grüne Smoothies zu Dir nimmst, wirst Du allerdings höchstwahrscheinlich erstaunt sein, was Du auch noch nach Tagen (oder Wochen, solltest Du weitermachen) von Dir gibst. Mit einem Einlauf nachhelfen würde ich, wenn einen Tag lang nichts weitergeht, oder ich Kopfweh habe.
Wie funktioniert Abführen mit einem Einlauf:
Einläufe sind vielleicht eher ungewöhnlich, aber zum Erstaunen vieler die sanfteste Variante.
Du kannst sie entweder selbst anwenden oder in einem Institut durchführen lassen:
Selbstanwendung:
Zur Selbstanwendung gibt es Beutel oder kleine Eimer die an einen dünnen Schlauch angeschlossen sind und mit Wasser gefüllt werden.
Du hängst das Gefäß etwa 1m über dem Boden auf, legst Dich dann in Seitenlage auf einem weichen Handtuch nieder und führst den Schlauch ein.
Der Schlauch muss nur eine Fingerlänge weit rein, und ist so schmal wie Dein kleiner Finger. Mit etwas Kokosöl und entspanntem Atmen wirst Du gut zurecht kommen. Dann lässt Du bis zu 1L Wasser einfließen – anfangs geht oft nicht so viel, macht nix.
Wichtig ist, dass das Wasser am besten gefiltertes Trinkwasser ist, und weder zu heiß noch zu kalt ist – lauwarm ist ideal. Wenn Du Deinen Körper schon gut kennst, kannst Du die Temperatur auch an Deine aktuelle Situation anpassen: Warmes Wasser löst Krämpfe und Spasmen, kühleres Wasser wirkt tonisierend, “straffend”.
Als Nächstes kannst Du Dich auf den Rücken drehen, die Beine dabei locker anwinkeln, und dann Deinen Bauch sanft massieren, um das Wasser noch besser zu verteilen, und zwar immer im Uhrzeigersinn: von der rechten Hüfte hoch zu den Rippen, rüber zur linken Seite, runter zur linken Hüfte. So massierst Du Richtung Ausgang 🙂 Geübte legen sich für das Ganze auf die Couch, andere bleiben lieber im Badezimmer, sodass sie es nicht weit zur Toilette haben.
Nach einigen Minuten bzw. wenn Du das Wasser nicht länger halten kannst, entleerst Du Dich auf der Toilette – fertig!
Einlaufbeutel bekommst Du online oder auch in der Apotheke.
Im Institut:
Willst Du den Einlauf lieber machen lassen, dann suche im Internet oder den gelben Seiten am besten nach “Colon-Hydro-Therapie” in Deiner Umgebung. Mittlerweile sollte es sie in jeder größeren Stadt geben.
Bei dieser Variante liegst Du in Rückenlage bequem auf einer Liege, und Dein Betreuer sollte während der gesamten Behandlung anwesend sein.
Das Wasser fließt in verschiedenen Temperaturen in den Darm ein:
Warmes Wasser löst Krämpfe und Spasmen, kühleres Wasser wirkt tonisierend, “straffend”.
Gute Therapeuten werden Dir außerdem sanft den Bauch massieren, um Blockaden, Problemzonen und Verhärtungen zu ertasten und zu lösen.
Wenn der Wasserdruck in Dir Völlegefühl auszulösen beginnt, wird das Wasser gestoppt, und dann zusammen mit etwaigem Darminhalt über ein geschlossenes System hygienisch ausgeleitet.
Dieser Prozess wird 30-60 Minuten lang immer wieder wiederholt und ist wirkungsvoller als eine einmalige Selbstanwendung. Du wirst außerdem bemerken, dass sich Dein Körper im Laufe der Behandlung mehr und mehr entspannen wird, und mehr und mehr loslassen wird – im wahrsten Sinne.
Abführen mit Salz:
Glaubersalz und Bittersalz schmecken erstens gelinde gesagt nicht so toll, und entfalten zweitens erst nach 30-120 Minuten ihre Wirkung.
Wenn Du es dennoch so machen willst, empfehle ich Dir, das Salz in so wenig warmem Wasser wie möglich aufzulösen und den Rest des Wassers pur nach zu trinken.
So leerst du das bittere Zeug in einem oder zwei Schluck runter anstatt ein ganzes Glas davon trinken zu müssen.
Danach trinkst Du ein Glas pures Wasser, und bewegst Du am besten ein bisschen um dem Salz beim Wirken zu helfen – Gymnastik, Spazieren, Trampolin, Rad, etc. Solltest Du die Pille oder andere Medikamente nehmen, tu dies bitte mindestens 3 Stunden vor Einnahme des Salzes.
Weitere Methoden, um Deiner Verdauung nachzuhelfen:
- Sauerkrautsaft und Pflaumensaft haben üblicherweise ebenfalls einen laxativen Effekt und schmecken nicht so bitter wie die Salze.
Du brauchst nicht gleich eine ganze Flasche davon zu trinken, ein Glas sollte reichen. - Probiotische Tabletten wirken aus persönlicher Erfahrung sehr gut, auf sanfte Weise.
Probiotika solltest Du sowieso immer einnehmen, wenn Du antibiotische Medikamente verwendet hast – dadurch wurde Deine Darmflora (mit ganz, ganz vielen Bakterien die Du zum Verdauen brauchst), in Mitleidenschaft gezogen. Die Probiotika helfen, diese Bakterienkulturen wieder aufzubauen und unterstützen auch sonst Deine Verdauung. Ich liebe Probiotika – allerdings immer nur in Tablettenform aus dem Bioladen. Probiotische Joghurts und Milchgetränke versprechen meist wesentlich mehr, als sie halten während die Tabletten verlässlich sind. Es gibt sehr viele Marken, achte beim Kauf, darauf, dass so viele Bakterien wie möglich drin sind – 8 oder 10 Milliarden 🙂
Udo’s Choice und Now Foods sind beides empfehlenswerte Marken.
- Haltung bewahren: es hilft sehr, beim Klogang die Knie anzuziehen, und eine Hockstellung zu erreichen. Das braucht keinen Balance-Akt auf der Klobrille, sondern funktioniert schon mit einem Schemel oder einem Stapel Bücher / Ziegel oder einer eigens gefertigten Fuss-Stütze. Durch das Anziehen der Knie.
- Bewegung – falls Du nicht viel Bewegung machst, fang’ damit an. Schon spazieren zu gehen kann ausreichen, um Deine Darmtätigkeit ein wenig zu aktivieren, und tut Dir und Deinem Körper insgesamt gut.
- Tiefe Atmung, Schlaf und Entspannung – oft kommt es vor, dass wir uns durch Stress gerade zu zusammen ziehen, als würden wir uns innerlich irgendwie, irgendwo festhalten wollen. Und dann geht am Klo nichts mehr weiter. Tief in den Bauch hinein zu atmen ist nicht nur entspannend, die sich nach unten ausdehnenden Lungen massieren so auch leicht Deine Eingeweide und können beim Klogang helfen. Und Studien haben gezeigt, dass Schlafmangel unter anderem Verdauungsprobleme auslösen kann.