Nun gut, das Versprechen, dass du wirklich nie mehr eine schlaflose Nacht erleben wirst, wäre zu hoch gegriffen. Wenn du aber genug davon hast, jede Nacht wieder wach zu liegen, findest du im eigenen Garten Hilfe! Also, welche Heilkräuter gibt es und wie kannst du sie für guten Schlaf einsetzen?
Die Top 6 der schlaffördernden Gartenkräuter
Schlechter Schlaf kann viele Gründe haben. Sehr oft schlafen wir aber einfach deshalb schlecht, weil wir das Tagesgeschehen noch nicht verarbeitet haben und uns gestresst fühlen. Beruhigung ist also angesagt – und die bringen folgende 6 Heilkräuter aus dem Garten.
Zitronenmelisse
Die Blätter der Melisse enthalten viele ätherische Öle, die bei Nervosität eine wunderbar beruhigende Wirkung haben. Übrigens: Auch in der Sommerhitze leistet Zitronenmelisse gute Dienste, denn sie hat einen kühlenden Effekt.
Baldrian
Dass die Wurzeln und Blüten von Baldrian dank ätherischer Öle eine schlaffördernde Wirkung haben, ist längst kein Geheimnis mehr. Allerdings kann es bis zu zwei Wochen dauern, bis ein Effekt spürbar wird. Deshalb solltest du Baldrian möglichst konstant mehrere Tage hintereinander einnehmen.
Kamille
Wer Kamillentee mag, hat schon gewonnen: Die Blüten helfen gegen Nervosität und lassen innere Anspannung verschwinden. Als positiver Nebeneffekt werden auch Magen- oder Halsprobleme gelindert.
Lavendel
Sieht im Garten schön aus und ist dabei ein optimaler Schlafhelfer: Lavendel senkt ebenfalls die Nervosität und wirkt zusätzlich gegen Kopfschmerzen und Bluthochdruck. In Kombination mit Baldrian ein unschlagbarer natürlicher Helfer!
Johanniskraut
Man sagt, dass Johanniskraut bei Angstzuständen oder leichten Depressionen hilft. Krampflösende Wirkung wird den Blättern und Blüten des Gartengewächses ebenfalls zugeschrieben. Das schafft ideale Voraussetzungen für ruhigeren Schlaf – allerdings kann Johanniskraut hormonelle Verhütungsmittel beeinflussen. Lass dich deshalb lieber in der Apotheke beraten.
Hopfen
Wie jetzt – Bier gegen Schlafprobleme? Nein, aber die Bitterstoffe im weiblichen Hopfen wirken beruhigend, sodass die Hopfen-Zapfen dich durchaus besser schlafen lassen. Eine gute Kombination entsteht mit Baldrian oder Melisse.
Warum eigentlich Heilkräuter?
Wenn du dich fragst, ob es nicht mit Schlafmitteln aus der Packung viel schneller geht: Theoretisch stimmt das, praktisch sind Kräuter aus dem Garten aber die deutlich bessere Alternative. Denn sie bekämpfen nicht das Symptom Schlaflosigkeit, sondern vielmehr die Ursachen dahinter, indem sie uns die Nervosität nehmen.
Zudem entsteht bei schlaffördernden Kräutern kein „Abnutzungseffekt“. Der Körper gewöhnt sich nicht an die Wirkstoffe oder entwickelt gar gegenteilige Reaktionen, wie es bei Tabletten der Fall sein kann. Auch mit Nebenwirkungen wie Übelkeit oder verringertem Reaktionsvermögen musst du bei natürlichen Schlafhelfern nicht rechnen. Bleibt nur noch eine Frage: Wie lassen sich die Pflanzen konkret einsetzen?
Besser schlafen dank Gartenkräutern: Wie geht das?
Richtig verwendet, können Heilkräuter aus dem Garten eine sanfte Lösung bei Schlafproblemen darstellen. Wer ungern warme Getränke oder den Geschmack von Kräutern mag, hat neben selbstgemachten Teemischungen auch Alternativen.
Besser schlafen dank Kräutertees und -tinkturen
Die meisten beruhigenden Gartenkräuter lassen sich zu einem Tee verarbeiten, indem man 1-2 Teelöffel der getrockneten Blüten mit heißem Wasser übergießt und die Mischung 5-10 Minuten ziehen lässt. Das funktioniert zum Beispiel bei Kamillen- und Lavendelblüten sowie mit Melisseblättern. Wenn dir Hopfen oder Lavendel zu herb schmecken, hilft ein Löffel Honig als Zugabe.
Baldrianblüten kannst du zum Tee machen, indem du die Blüten über Nacht in kühlem Wasser einweichen lässt. Nach dem Abseihen kannst du die Flüssigkeit aufwärmen und abends trinken. Alternativ machst du Baldriantropfen, indem du die Wurzeln für 1,5 Monate in Alkohol (80 Prozent) einlegst. Schüttle die Flasche zwischendurch immer wieder ein wenig.
Hast du die Tropfen schließlich abgegossen, kannst du zum Abendessen auf ein Glas Wasser ca. 20 Tropfen einnehmen. Doch wie gesagt: Vermutlich wirst du nicht von heute auf morgen einen Effekt spüren!
Besser schlafen dank Kräuterkissen
Die Grundlage eines Kräuterkissens sind getrocknete Blüten. Damit auch wirklich ein angenehmer Geruch entsteht, sollten die Blüten absolut trocken sein. Entferne möglichst auch alle Stiele, schließlich soll in der Nacht nichts durch den Bezug stechen.
Wenn du deine Lieblingsduftmischung gefunden hast, kannst du sie in ein Leinenkissen geben und es zunähen. Natürlich lässt sich auch ein altes T-Shirt wunderbar zum Kissen umfunktionieren. Etwas fester wird dein Duftkissen, wenn du zu den Blüten noch einige Dinkelspelzen gibst.
Das Polster legst du dann entweder in oder unter deinen Kopfkissenbezug oder auf den Nachttisch. Klopf es immer wieder einmal auf, um die Duftstoffe aufs Neue freizusetzen. Nach 1-2 Jahren solltest du die Füllung aber auswechseln, um den Effekt zu erhalten.
Besser schlafen dank Kräuterbädern
Nach einem warmen Bad ist man müde, soweit nichts Neues. Du kannst den Beruhigungseffekt aber noch verstärken, indem du zum Beispiel ein Teesieb mit getrockneten Melisseblättern in dein Badewasser hängst. Alternativ tun 6 Tropfen ätherisches Kamillen- oder Lavendelöl gut. Bleibe aber in jedem Fall nicht länger als 15 Minuten in der Wanne und verzichte ganz auf diese Option, wenn du Entzündungen oder Wunden hast.
Die chemische Keule ist manchmal unvermeidbar, gerade beim Thema Schlaf aber meist nicht nötig. Mit Heilkräutern aus dem Garten kannst du deinen Körper ganz sanft beruhigen und so „herunterfahren“, dass das Ein- und Durchschlafen gleich viel leichter fällt!
Seit 2003 führt Dr. Walter Mair mit viel Engagement und Erfolg die Stadtapotheke in Sterzing, Südtirol.
Der Erfolg des überregional beliebten Südtiroler Unternehmens wird durch das kompetente Apotheken-Team, dem hervorragenden Service sowie durch die hochwertigen Produkte bestimmt.